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Loveparade: Bundespräsident Wulff zeichnet Mechthild Volmer aus

Mechthild Vollmer und Mike Springob (Foto: DRK-Olpe RF)
Quelle: Bild.de

Für den Loveparadeeinsatz wurde die Helferin Mechthild Volmer des DRK-Ortsvereins Olpe e. V. vom Bundespräsidenten Christian Wulff für den vorbildlichen Einsatz am 24. Juli 2010 ausgezeichnet.

Auch 12 Helfer aus dem Kreis Olpe bei Loveparade-Einsatz dabei

Das DRK hatte zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst, der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund den Sanitätsdienst während der Veranstaltung übernommen. Nach der Katastrophe im Zuge der Massenpanik waren die Helferinnen und Helfer bis zu 24 Stunden im Einsatz. Vom DRK Westfalen-Lippe waren schließlich rund 600 Helferinnen und Helfer involviert. Außerdem hat das DRK in Westfalen-Lippe den Personenauskunftseinsatz unterstützt. 47 DRK-Einsatzkräfte aus acht Kreisverbänden, darunter auch 12 Helfer aus dem DRK Kreisverband Olpe, und dem Landesverband bearbeiteten in zwei Schichten rund 2.500 Anrufe, davon 114 mit positiver Auskunft. Die Personenauskunftsstelle informiert u.a. die Angehörigen darüber, ob eine Person von einem Schadensereignis betroffen und wo sie verblieben ist.
Bei den tragischen Ereignissen auf der „Loveparade“ in Duisburg sind nach letzten Angaben 21 Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden auch Rotkreuzler aus dem Kreis Olpe zur Unterstützung angefordert. Nach dem schrecklichen Unglück auf dem Zugang zum Loveparade-Gelände wurde eine Notfallnummer für Familie, Freunde und Angehörige eingerichtet. Hier waren neben Mitarbeitern der Stadt Duisburg auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen aus ganz Nordrhein-Westfalen im Einsatz, um die zigtausenden Anrufe nach dem Verbleib von Verwandten oder Freunden zu beantworten. Auch 12 Rotkreuzler aus dem DRK Kreisverband Olpe wurden zur Mitarbeit in der "Personenauskunftsstelle des Landes NRW" (PASS NRW) in Münster in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 2010 angefordert. Zur Unterstützung bei solchen Unglücken hat das Land NRW eine Infrastruktur für zwei zentrale Personenauskunftsstellen in Köln und Münster eingerichtet, zu der die Anrufe weitergeleitet werden, wenn die Rufnummer vor Ort überlastet ist. Die PASS NRW kann auf die gleichen Daten zugreifen wie die Ansprechpartner vor Ort. Damit unterstützt das Land die Kreise und kreisfreien Städte bei ihrer Aufgabe, bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderen Großschadenslagen Personenauskünfte zu erteilen. Die Personenauskunftsstelle hat die Aufgabe, die Personalien und Daten über den Verbleib und den Zustand Betroffener zu erheben. Sie informiert die Angehörigen darüber, ob eine Person von einem Schadenereignis betroffen und wo sie verblieben ist. Das Land NRW hat seit dem Jahr 2005 ein Informationssystem für derartige Auskunftsstellen auf einem Server des Landes bereitgestellt.
Die Polizei setzt das gleiche System für ihre eigenen gesetzlichen Aufgaben ein und vervollständigt die Datensätze des Rettungsdienstes / Katastrophenschutzes durch eigene Erkenntnisse.

Wir trauern um die Opfer der Loveparade in Duisburg. Den Angehörigen der Opfer gilt unsere tiefe Anteilnahme.

Bundespräsident Christian Wulff (CDU) unterhält sich in Duisburg nach dem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Loveparade-Katastrophe mit Helfern des DRK. Er erklärte, die Helfer des Unglücks auszeichnen zu wollen. (linke Spalte, 2. Foto von oben: Quelle Bild.de) Der Bundespräsident erinnerte in diesem Zusammenhang an frühere Unglücke wie die ICE-Katastrophe von Eschede: „Wir wissen aus früheren Katastrophen wie dem ICE-Unglück in Eschede, dass oft auch die Helfer, die Großartiges leisten, von den schrecklichen Erlebnissen traumatisiert werden. Nach Eschede kam es sogar zum Selbstmord von Helfern, die ihre Erlebnisse nicht verarbeiten konnten.“ Auch Mechthild Volmer vom DRK-Ortsverein Olpe wurde vom Bundespräsidenten Christian Wulff für den vorbildlichen Einsatz am 24. Juli 2010 bei der Loveparade ausgezeichnet. Mit einer Urkunde spricht der Bundespräsident ihr Dank und Anerkennung aus. Übergeben wurde die Urkunde von Kreisrotkreuzleiter Mike Springob (linke Spalte, 1. Foto von oben: DRK-Olpe RF).

Mechthild Volmer schildert ihren Einsatz

Am Abend des Unglücks in Duisburg rief mich gegen ca. 22.00 Uhr der ehemalige Kreisrotkreuzleiter Wolfgang Messmann zu Hause an. Er bat mich, kurzfristig mit nach Münster zur Landesfeuerwehrschule zu fahren um die Helfer in der dort eingerichteten Personenauskunftsstelle zu unterstützen. Gemeinsam mit weiteren 11 Helfern aus dem DRK-Kreisverband Olpe ging es dann vom Treffpunkt Pendlerparkplatz Autobahnauffahrt Gerlingen nach Münster. In der Landesfeuerwehrschule saßen bereits Helfer der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen sowie zivile Freiwillige an mind. 30-40 Bildschirmarbeitsplätzen und nahmen eingehende Anrufe entgegen. Nach einer kurzen Einweisung in das Computerprogramm und „mithören“ von geführten Gesprächen habe ich dann selbständig Anrufe angenommen.
Anhand eines Fragen- und Antwortkatalogs habe ich die teilweise emotional stark aufgeregten Personen zu ihren als vermisst gemeldeten Angehörigen bzw. Freunden befragt. Die Daten wurden dann in das spezielle Computerprogramm eingegeben und mit den gespeicherten Daten vermisster bzw. verletzter Personen in Duisburg abgeglichen. Die Telefongespräche mit Angehörigen erforderten teilweise ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen.
Insgesamt habe ich ca. 5 Stunden die Hotline besetzt. Gegen 5.00 Uhr morgens wurde es dann ruhiger und wir konnten den Einsatz beenden. -------------- Bericht DRK-Olpe Frank Rademacher / Quellen: Bild.de und DRK-Attendorn.de
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